Technik

Mifare Chip

Die neuen Chipkarten enthalten einen Mifare-DESFire Chip, der sich für derartige Anwendungen zu einem weltweiten Quasi-Standard entwickelt hat. Die Kommunikation zwischen Karte und Kartenlesegerät geschieht per Funkübertragung. Es sind daher keine Kontakte auf der Kartenoberfläche sichtbar. Die Chipkarte hat das übliche Scheckkartenformat (Länge: 85,6 mm, Breite 54,0 mm).

Der Chip liegt unsichtbar in der Karte. Eine Antennenleitung wird vom Chip aus außen am Kartenrand entlanggeführt. Die Antennenleitung dient sowohl zur Versorgung des Chips mit Betriebsspannung als auch zur Datenübertragung. Der Abstand zwischen Sender und Empfangsantenne auf der Karte kann bis zu 10 cm betragen.

Die Größe des Speichers innerhalb des Prozessorchips beträgt 8kByte. Dieser Speicher wird belegt mit den Nutzdaten für den Anwender, mit den Zugriffsschlüsseln für die Dateien und den Verwaltungsdaten der Karte. Alle Daten können mit unterschiedlichen und allgemein bekannten Algorithmen verschlüsselt werden. Es stehen die Algorithmen DES, 3DES und AES zur Verfügung. Im Speicher des Mifare-DesFire EV1 Chip finden insgesamt bis zu 28 Applikationen Platz. Jede Applikation kann mit bis zu 32 Dateien angelegt werden. Jede Datei verfügt über einen eigenen AID (Application IDentifier) und ist somit eindeutig erkennbar. Im Gegensatz zu dem Mifare-Classic-Chip, bei der die AID im sogenannten Mifare Applikation Directory (MAD) hinterlegt werden, besitzt die Mifare-DesFire EV1 ein selbstverwaltetes Inhaltsverzeichnis. Somit können von den Karten die aktivierten Applikationen (AIDs) abgefragt werden. So lässt sich eine Geldbörse mit anonymer Zahlfunktion in Verbindung mit einer Zutrittskontrollfunktion, bei der die Identifikation des Karteninhabers unerlässlich ist, auf dem gleichen Chip realisieren. Ohne die passenden Zugriffsschlüssel können die Applikationen nicht ausgelesen werden.

Bei den Chipkarten der Hochschule Mannheim sind die Daten für die hochschulinternen Funktionen und die Funktion der Mensakarte in getrennten Sektoren abgelegt.

TRW-Streifen

Im unteren Bereich der Chipkarte befindet sich ein wieder bedruckbarer TRW-Streifen (Thermo-Re-Write). Bei der TRW-Technologie handelt es sich um ein Verfahren, bei dem ein Tesafilm-ähnlicher Kunststoffstreifen durch einen speziellen TRW-Drucker mittels Wärmeeinwirkung wiederholt beschriftet und gelöscht werden kann.

Digitale Information auf der Chipkarte

Die digitale Information ist in 28 Applikationen untergebracht, die durch jeweils eigene Schreib-/Leseschlüssel abgesichert sind. Die digitalen Informationen der Hochschule und des Studentenwerks sind in unterschiedlichen Sektoren codiert und mit eigenen Schlüsseln gesichert. Derzeit werden nicht alle Applikationen der Chipkarte genutzt.